Das bestehende Gründerzeithaus mit seiner reduziert gegliederten Fassade wird um zusätzliche drei Geschosse erweitert. Der neue Aufbau bildet sowohl einen Akzent im örtlich heterogenen Stadtbild sowie auch eine logische Ergänzung des bestehenden Gefüges. Da sich der niedrige Bestand im Volumen fast verdoppelt, liegt die Herausforderung bei der Erweiterung in der Reduktion des Gewichts des Aufbaus, der richtigen Wahl der Konstruktionsmaterialien und Aufbauten sowie einer sorgfältigen Vorplanung. Die Schaffung von modernen und hochwertigen Wohnungen sowie die Entwicklung von maximalen räumlichen Qualitäten steht trotz niedriger Raumhöhen und reduzierter Baukosten im Vordergrund. Der moderne Baukörper, der sich farblich kontrastierend auf dem Bestand aufrichtet, übernimmt dessen Fensterachsen und Proportionen, differenziert sich jedoch durch Material und Öffnungsgrößen. Die Homogenität des gesamten Aufbaus entsteht durch die Verwendung einer von der Fassade auf das Dach durchgehenden Materialität sowie stark reduzierten Detailausbildungen. Die klassischen Fenster aus dem Bestand werden im Fassadenbild durch französische Fensterformate im Zubau ergänzt. Ziel war es, mit Hilfe der bodentiefen Fenster nicht nur eine verbesserte Belichtung zu ermöglichen, sondern ebenso einen stärkeren Bezug zwischen dem Inneren und dem Stadtraum herzustellen.